Intro: Was heißt hier „Chill!“??

Vielleicht fühlst du dich getriggert, weil ich sage, dass du chillen sollst. Ich verstehe, dass Hitzewallungen äußerst unangenehm sein können. Ich gehe davon aus, dass ich selbst noch eine gute Zeit lang von den Wechseljahren entfernt bin – mit bald 45 habe ich bislang keine Anzeichen, dass dies Menopause naht. Doch aus Erfahrung weiß ich, dass es möglich ist, etwas gegen die Beschwerden zu tun. Mit „Erfahrung“ meine Frauen, denen ich in ihren Wechseljahren Empfehlungen gegen ihre Hitzewallungen gegeben habe. Wenn ich sage „chill“, meine ich damit, sich nicht zu sehr in das Leid hinein zu steigern, sondern aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Mit den richtigen Maßnahmen und einer positiven Einstellung kannst du diese Umstellungsphase gut überstehen und dein Wohlbefinden erhalten.

Ich habe vor auf diesem Blog noch all die anderen Beschwerden wie auch Themen rund um diese bedeutungsvolle Übergangszeit einer Frau in ihrem Leben aufzugreifen. Doch heute fangen wir mal bei den Hitzewallungen an, da mich gerade erst gestern das Thema erreicht hat und ich dieses nun zum Anlass nehme. Also, lies weiter und vor allen, probiere es auch aus. 🙂

Warum kann Ayurveda hier überhaupt helfen?

Ayurveda ist eine jahrtausendealte Heilmethode, die auf natürlichen Prinzipien basiert und den ganzen Menschen – Körper, Geist und Seele – in den Blick nimmt. Es ist besonders wirksam, weil es individuell auf die Bedürfnisse jeder Person eingeht und dabei einfach anzuwendende Methoden bietet. Für viele mag Ayurveda kompliziert erscheinen, doch es umfasst oft leicht umsetzbare Änderungen in der Ernährung und Lebensweise, die großen Nutzen bringen können. Gerade bei Beschwerden wie Hitzewallungen bietet Ayurveda sanfte und natürliche Lösungen, die ohne Nebenwirkungen helfen können, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen und das Wohlbefinden zu steigern.

Pitta ausgleichen: Heiße und saure Lebensmittel meiden

Im Ayurveda wird das Pitta-Dosha mit Hitze assoziiert. (Was Doshas sind, erfährst du hier.) Um Hitzewallungen zu reduzieren, ist es entscheidend, alles zu vermeiden, was das Pitta erhöht. Dazu gehören vor allem saure und scharfe Lebensmittel sowie heiße Getränke wie Kaffee und Alkohol. Mit „heiß“ ist hier weniger die Temeperatur gemeint, sondern dass sie in ihrer ayurvedischen Eigenschaft Pitta stark erhöhen und damit sehr erhitzend wirken. Diese Genussmittel wie auch scharfe Gewürze können neben Hitzewallungen auch Haarausfall begünstigen, insbesondere wenn du bereits eine Pitta-Konstitution hast, also ein Pitta-Typ bist. Daher sollten diese Nahrungsmittel gemieden werden.

Die richtige Temperatur: Warm, aber nicht heiß

Esse stets warme Mahlzeiten, aber achte darauf, dass diese nicht zu heiß sind. Zu heiße Speisen können das Pitta ebenfalls erhöhen und somit Hitzewallungen verstärken. Eine ausgewogene Ernährung, die sowohl das Vata-Dosha ausgleicht als auch das Pitta reduziert, ist ideal, um die innere Balance zu bewahren.

Wenn die Temperaturen im Sommer steigen, erhöht sich auch das Pitta in der Atmosphäre. Hier darfst du auch Nahrung in Zimmertemperatur zu dir nehmen. Dennoch sollten warme, selbst gekochte Speisen stets auf deinen Tisch und der kühlende Effekt über die Lebenmittelauswahl erfolgen. Welche das sind? Die gibt es alle in einer Liste. Meine Beratungsprogramme findest du hier.

Cool down mit kühlendem Nahrungsmitteln

Bestimmte Lebensmittel wirken im Ayurveda kühlend und können helfen, die Hitze im Körper zu reduzieren. Besonders empfehlenswert sind:

  • Melonen: Reich an Wasser und kühlend.
  • Gurken: Ebenfalls wasserreich und kühlend.
  • Kokos: Kokoswasser und Kokosfleisch haben eine beruhigende Wirkung auf Pitta.
  • Koriander: Kann als Gewürz oder in Form von Korianderwasser verwendet werden.
  • Fenchel: Wirkt kühlend und beruhigend.
  • Minze: Besonders erfrischend und kühlend, ideal für Tees.

Heilpflanzen und ayurvedische Rezepturen

Es gibt eine Vielzahl von Heilpflanzen und Rezepturen, die Hitzewallungen lindern können. Tees aus kühlenden Kräutern wie Koriander, Fenchel und Minze sind besonders wirksam. Diese können regelmäßig getrunken werden, um das Pitta zu beruhigen.

Eine bewährte Ayurveda-Rezeptur ist die Zubereitung von einem vorzüglichen Tee aus Sarivapulver. Setze 1 Esslöffel davon über Nacht mit einem Liter Wasser an. Koche den Tee am nächsten Tag auf und lasse ihn für 20 Miuten köcheln. Trinke morgens direkt ein Haferl und den Rest über den Tag. In einer Themoskanne  bleibt er schön warm.

Es gibt noch weitere Kräuter und Anwendungen, die dich begleiten und unterstützen können. Fühle dich bitte jederzeit herzlich eingeladen, in eine persönliche Beratung zu mir zu kommen. Wir können uns ersten vorbereiten, sodass wir mit einem hohen Gewebestand in die Wechseljahre eintreten und es es dadurch von vornherein abmildern, und zweitens die Wechseljahrssymptome gezielt natürlich „behandeln“. Wir haben einen großen Teil unseres Befindens selbst in der Hand. 

 

Hol dir deine Selbstermächtigung zurück: Die Natur ist immer für uns und hat uns ausreichend zur Verfügung gestellt. Wir müssen es nur nutzen!

Nahrungsergänzungsmittel und ätherische Öle

Ein bewährtes Präparat ist Muschelkalk (Calcium), das helfen kann, das Gleichgewicht im Körper zu unterstützen. Ätherische Öle wie Geranium und Pfefferminze wirken beruhigend und kühlend. Diese können mit neutralem Trägeröl stark verdünnt auf die Haut aufgetragen oder in einem Diffusor verwendet werden, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen.

Weitere Ayurveda-Tipps bei Hitze in der Menopause

  • Regelmäßige Meditation und Atemübungen: Diese helfen, den Geist zu beruhigen und den Körper zu kühlen.
  • Abhyanga (Selbstmassage mit Öl): Verwende kühlende Öle wie Kokos- oder Sonnenblumenöl, um den Körper zu massieren und das Pitta zu reduzieren. Oder noch besser: Ein Ayurveda-Öl, dass aufgrund seiner besonderen Herstellungen und hohen Kräuteranteils, spürbare Linderung bringen kann. Frag mich gerne danach.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Trinke viel ayurvedisch zubereitetes warmes Wasser und empfohlene kühlende Kräutertees, um den Körper hydratisiert zu halten. Wenn Sommer ist, und du beispielsweise viel Melone ist, sinkt den Flüssigkeitsbedarf natürlich. Dies ist ohnehin eine sehr günstige Form der Flüssigkeitszufurh. So heißt es auch im Ayurveda: „Eat your water.“

Indem du diese Ayurveda-Empfehlungen in deinen Alltag integrierst, kannst du Hitzewallungen mit Gelassenheit entgegenblicken und die Wechseljahre als eine Zeit der Erneuerung und Selbstfürsorge erleben.

Du willst …

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