Warum das Mittagessen die schwerste Mahlzeit sein sollte
Im Ayurveda spielt die richtige Essenszeit eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Besonders das Abendessen hat einen großen Einfluss auf die nächtliche Entgiftung und Regeneration des Körpers.
Die schwerst verdauliche Nahrung sollte zur Mittagszeit gegessen werden, wenn die Sonne am höchsten steht und das Verdauungsfeuer (Agni) am stärksten ist. Zu diesem Zeitpunkt kann der Körper schwerere Mahlzeiten, wie Fleisch oder Hülsenfrüchte, am besten verarbeiten. Siehe auch meinen Artikel: Essen mit den Naturgesetzen – die idealen Essenszeiten.
Leichte Abendkost für optimale Regeneration
Abends sollten wir nur noch verbrauchte Energie auffüllen und leichte Kost wählen, die bis zur Bettgehzeit den Magen verlässt. So bleibt genügend Energie für die nächtlichen Entgiftungs- und Reinigungsprozesse, die für die Gesundheit unerlässlich sind. Das Dosha Pitta*, das für alle Transformationsprozesse im Körper verantwortlich ist, regelt nicht nur die Umwandlung der Nahrung, sondern auch alle Stoffwechsel- und Zellprozesse. Wenn das Verdauungsfeuer mit einer schweren Mahlzeit beschäftigt ist, bleibt logischerweise weniger Energie für die nächtliche Regeneration übrig.
*Siehe auch meinen Artikel: Die drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha
Was ist also leichte Kost für das Abendessen?
Geringe Mengen:
Abends sollten kleinere Portionen gegessen werden, um den Verdauungstrakt nicht zu überlasten.
Warmes und gekochtes Essen:
Gekochte Speisen sind leichter verdaulich als Rohkost. Suppen, gedünstetes Gemüse und leichte Getreidearten wie Reis oder Quinoa sind ideal.
Vermeidung schwerer Speisen:
Fette, ölige oder sehr proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Käse oder Hülsenfrüchte sind abends schwerer verdaulich und sollten vermieden werden.
Milde Gewürze:
Gewürze wie Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma fördern die Verdauung, sollten aber abends nur in Maßen verwendet werden.
Vermeidung von Rohkost:
Rohes Gemüse und Salate sind abends schwerer zu verdauen, da sie mehr Energie für den Verdauungsprozess benötigen.
Fleisch, Eier und Milchprodukte am Abend
Fleisch:
Fleisch ist schwer verdaulich, besonders am Abend. Es wird empfohlen, Fleisch tagsüber zu konsumieren, wenn die Verdauungskraft am stärksten ist.
Eier:
Eier sind mittelschwer verdaulich und sollten daher entweder tagsüber oder früh am Abend gegessen werden.
Schwere Milchprodukte wie Käse:
Diese sollten abends vermieden werden, da sie schwer verdaulich sind und den Verdauungstrakt belasten können.
Milde Gewürze:
Gewürze wie Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma fördern die Verdauung, sollten aber abends nur in Maßen verwendet werden.
Milch:
Warme Milch mit Gewürzen kann in kleinen Mengen konsumiert werden, da sie den Körper beruhigt und den Schlaf fördert.
Die ideale Essenszeit am Abend
Wenn du eine Schlafenszeit um ca. 22 Uhr (Winterzeit) anstrebst, sollte das Abendessen nicht später als 18 bis 19 Uhr eingenommen werden. Dies gibt dem Körper genügend Zeit, das Essen vor dem Schlafengehen zu verdauen, sodass Energie für die nächtlichen Entgiftungsprozesse frei bleibt.
Für Nachteulen, die gerne bis spät wach bleiben, gilt: Späteres Essen ist erlaubt! Vor allem, wenn du nachts aktiv bist, benötigt dein Körper zusätzliche Energie. Ein energiereiches, aber leichtes Abendessen gegen 21 Uhr wäre ideal, da ab 22 Uhr das Pitta-Dosha stärker wird und die Verdauungskraft zunimmt.
Wenn du abends länger aktiv bist
Es gibt Menschen, die ihren natürlichen Rhythmus beibehalten möchten, auch wenn sie gerne länger aufbleiben oder arbeiten. Ich hatte eine Klientin, die oft mit ihrem Partner bis 2 oder 3 Uhr wach blieb, nachts noch spazieren ging oder joggte. In solchen Fällen ist ein spätes Abendessen um 21 Uhr perfekt, um Energie zu liefern, ohne den Körper zu überlasten.
Wer abends nicht ganz so lange wach ist, kann ab 21 Uhr noch einen kleinen Snack wie eine Suppe oder leicht gedünstetes Gemüse zu sich nehmen. Dies unterstützt die Verdauung, ohne den Schlaf zu beeinträchtigen. Eine warme Milch (wähle pflanzlich oder die hochwertigste, biologische Qualität passend zu deinem Doshatyp) mit Gewürzen und Honig fördert sogar den Schlaf und beruhigt das Hungergefühl.
Individuelle Vorlieben und Bioenergetik
Die ayurvedische Uhr sieht für alle Menschen die Nachtstunden als Ruhezeit vor. Im Human Design gibt es jedoch Hinweise auf eine Ausnahme: Einige Menschen sind durch ihre Bioenergetik Nachttypen. Der Ernährungstyp „Licht-indirekt“ im Human Design beschreibt Menschen, deren Verdauung besser harmoniert, wenn sie Mahlzeiten nicht unter direkter Lichteinstrahlung einnehmen. Idealerweise sollten sie nach Sonnenuntergang essen, da dies ihrer natürlichen Verdauung am besten entspricht. Mehr dazu liest du in meinem Artikel: Die 12 Ernährungstypen aus dem PHS. (Wenn du herausfinden möchtest, welches Dosha und welcher PHS-Ernährungstyp du bist, komm gerne in meine Beratung.)
Und darüber hinaus: Wer nachts lange wach bleibt, „darf“ morgens auch natürlich etwas länger schlafen. Eine Faustregel im Ayurveda: Steh dann erst dann auf, wenn der Körper signalisiert, dass es Zeit ist – sprich, wenn die Darmentleerung drängt.
Nachtaktiv: meine persönliche Erfahrung
Es gab Zeiten, als mien Sohn bereits aus dem Haus war, in denen ich bis spät in die Nacht gearbeitet habe, teilweise bis 3 oder 4 Uhr. Ich habe abends oft noch die empfohlene warme Pflanzenmilch mit Gewürzen getrunken (und weniger vorbildlich auch etwas Kaffee, um fit zu bleiben) und bin dann natürlich später aufgestanden, und das funktionierte für mich gut. Heute, seitdem ich mehr ayurvedisch lebe, gehe ich meist um ca. 22 Uhr (Winterzeit) schlafen und stehe früh auf. Das tut mir mental und körperlich sehr gut. Die Produktivität hat sich nicht verändert, aber mein Rhythmus passt nun besser zu meinem Lebensstil. Und gerade weil ich heute durch Ayurvdeda verstehe, wie wichtig die nächtliche Entgiftung ist, achte ich besonders darauf, um den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Verjüngung tagtäglich anzustoßen.
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