Was du wissen solltest, bevor du beginnst

Bevor du mit einer Fastenkur beginnst, empfehle ich dir, den Beitrag Natürlich fasten: Sanft und ohne Hunger durchs ganze Jahr zu lesen. Er erklärt das allgemeine Fastenverständnis im Ayurveda und liefert die Grundlage für diese Anleitung.

Die folgenden Fastentipps sind ideal für eine einmonatige Kur, die den Körper entlasten und auf sanfte Weise beim Abnehmen unterstützen kann. Je nach Konstitutionstyp gibt es unterschiedliche Ansätze, um sicherzustellen, dass das Fasten die Doshas im Gleichgewicht hält. Wenn du magst, kannst du auf diese Weise auch länger als einen Monat fasten, da du deinen Körper damit weder schadest noch auszehrst. Schau einfach, wie lange es dir gut tut und wie la ge du eben brauchst, um dein Ziel zu erreichen.

Bitte sei dir jedoch bewusst, dass jeder Mensch seine angeborene Körperkonstitution hat und du nicht gegen sie arbeiten solltest. Erstens, weil du dir gesundheitlich wirklich schaden kannst; und zweitens, weil du dein Ziel vielleicht nie erreichst oder es nicht dauerhaft halten kannst, ohne ein ungesndes Ernbährungsverhalten hervorzurufen.

Jeder Mensch hat eine angeborene Konstitution, die einzigartig ist.

Ein Pitta-Typ hat meist einen athletischen Körper, den er annehmen sollte, während ein Vata-Typ seine zarte, grazile Figur lieben lernen muss. Kapha-Typen haben oft eine kräftigere, rundliche Statur, die Stabilität und Ausdauer verkörpert und ebenfalls wertgeschätzt werden darf. Erst wenn du deine natürliche Konstitution annimmst, kannst du die schönste Form deiner selbst entfalten und Körper und Geist in Einklang bringen.

Wenn du deinen Dosha-Typ noch nicht kennst, schau im Menü unter Basiswissen und schau dir da die verschiedenen Typen an. Womit kannst du dich am ehesten identifizieren? Du kannst außerdem den kostenlosen Dosha-Test machen oder, wenn du eine Begleitung beim Fasten wünschst, um auf deine ganz individuellen Thematiken einzugehen, dann kannst du dich natürlich gerne an mich wenden.

Für Vata- und Vata-Pitta-Typen

Da du vielleicht zu Unruhe und Nervosität neigst, ist es wichtig, dass du besonders achtsam beim Fasten bist. Ein sanfterer Ansatz funktioniert hier besser:

 

  • Gehe einen Monat lang jeden zweiten Abend ohne Abendessen ins Bett. So gibst du deinem Verdauungssystem eine kleine Pause.
  • Am nächsten Tag isst du erst mittags eine leichte Suppe.
  • Über den Tag verteilt trinkst du 1,5 bis 2 Liter warmes Wasser – idealerweise Ayurveda-Wasser.
  • Deine Mahlzeiten sollten reich an frischem Gemüse, Reis oder Nudeln sein und etwas leichter als gewöhnlich. So bleibt dein Vata im Gleichgewicht.
  • Verzichte in dieser Zeit konsequent auf Fleisch, Rohkost, Joghurt, Käse, Alkohol, Kaffee, Schwarztee und Nikotin.
  • Intensive Sportprogramme kannst du erstmal verschieben, bis du mit der Kur durch bist. Moderates Bewegen, wie spazieren oder Yoga, ist ideal.
  • Yoga vor dem Schlafengehen hilft dir, zur Ruhe zu kommen und sorgt für einen erholsamen Schlaf.
  • Gönn dir außerdem regelmäßig eine Selbstmassage (Abhyanga) mit warmem Sesamöl oder einem Ayurveda-Öl passend zu deiner Konstitution, um deinen Körper zu nähren und Vata auszugleichen.

Für Pitta- und Tridosha-Typen

Wenn du ein eher hitziges Temperament hast oder eine ausgeglichene Konstitution, kannst du auch mal etwas intensiver fasten.

Tipp: Gerade als Pitta-Typ kann das fasten schwer sein, weil dein Hunger sehr stark ist. Im Beitrag Natürlich fasten: Sanft und ohne Hunger durchs ganze Jahr findest   du einige Tipps, was du tun kannst, um störende Hungergefühle zu zähmen.

 

  • Einen Monat lang könntest du jeden zweiten Tag oder mindestens zweimal pro Woche einen Saft- und Fastentag einlegen.
  • An diesen Tagen verzichtest du auf das Frühstück und trinkst stattdessen nur ein bis zwei Tassen Ayurveda-Wasser und Tee.
  • Mittags gönnst du dir maximal 200–300 Milliliter Gemüsesaft, verfeinert mit gerösteten Koriander- und Kreuzkümmelsamen sowie etwas Kräutersalz.
  • Für den Abend ist ein Glas frisch gepresster Fruchtsaft ideal – allerdings keine Zitrusfrüchte wie Orange oder Grapefruit. Besser geeignet sind süße Früchte oder Granatapfel, den du mit etwas Wasser verdünnen kannst.
  • Am nächsten Tag kannst du wieder normal essen, aber für die Dauer der Kur verzichtest du auf Fleisch, fettige oder stark salzige Speisen sowie Alkohol und Kaffee.
  • Bewege dich täglich zwischen 20 und 60 Minuten. Weitere Infos entnimm bitte dem empfohlenen Beitrag. 
  • Nimm dir Zeit für regelmäßig eine Selbstmassage (Abhyanga) mit warmem Kokosöl oder einem Ayurveda-Öl passend zu deiner Konstitution, um Hitze in deinem Körper zu reduzieren und deinen Geist zu beruhigen.

Für Kapha-, Vata-Kapha- und Pitta-Kapha-Typen

Wenn du eine Kapha-Dominanz hast, reagierst du besonders gut auf ein strikteres Fastenprogramm. Deine Verdauung neigt dazu, etwas langsamer zu sein, weshalb du ein entschlackenderes Fasten ausprobieren kannst:

 

  • Zweimal pro Woche kannst du ohne Abendessen ins Bett gehen und erst am nächsten Abend wieder eine leichte Suppe essen.
  • Über den Tag verteilt trinkst du 1,5 bis 2 Liter warmes Wasser, am besten mit frischem Ingwer gekocht, um deine Verdauung anzuregen.
  • Deine Mahlzeiten sollten aus gedämpftem, gut gewürztem Gemüse bestehen. Verzichte während der Fastenzeit auf frische Früchte sowie strikt rohes Gemüse, Fleisch, Wurst, Milchprodukte und fettige Speisen.
  • Bewegung ist für dich das A und O. Versuche, so viel wie möglich aktiv zu sein – das bringt dein Kapha in Schwung und unterstützt das Fasten.
  • Natürlich kannst auch du dir regelmäßig eine wohltuende Abhyanga mit Sesamöl oder einem speziell auf dich passenden Ayirveda-Öl gönnen, um Körper und Geist zu harmonisieren.

Mach deine Willenskraft zum treuen Begleiter

Im empfohlenen Beitrag Natürlich fasten: Sanft und ohne Hunger durchs ganze Jahr findest  du einige Tipps, was du tun kannst, um Hungergefühle oder Gelüste zu zähmen, welche dir das Fasten zeitweilen erschweren können.

Doch bedenke, dass Willenskraft jedes Fasten begleitet. Sie ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss – mit jedem Tag, den du durchhältst, wird sie kräftiger. Aber genau wie bei einem Muskel kann sie auch erschlaffen, wenn du sie nicht trainierst. Du wirst sehen, dass es am ersten Tag am schwierigsten ist, doch ab dem dritten Tag wird es schon ein wenig leichter werden.

Was deine Willenskraft stärkt, ist tiefes Atmen. Schließe die Augen und atme ein paar Mal tief in den Bauch. Diese einfache Übung kannst du machen, wenn du kurz davor bist, dein Fasten zu brechen. Auch Yoga-Übungen, die gezielt deine Körpermitte trainieren, stärken deine Willenskraft – insbesondere die Streckübung in Kombination mit der Feueratmung (Kapalabhati), welche insbesondere aus dem Kundalini-Yoga bekannt ist. Pranayama, die bewusste Atemführung, wirkt sich ebenfalls positiv auf deine innere Stärke aus.

Setze dir ein klares Ziel und verbinde es mit einem starken „Warum“. Immer wenn du schwach wirst, erinnere dich daran, visualisiere dein Ziel und verbinde es mit positiven Gefühlen. Das wird dir helfen, beim Fasten durchzuhalten und motiviert zu bleiben.

 

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