Winter ist Vata-Zeit mit Kälte und Trockenheit
Ayurveda lehrt uns, dass Vata in der kalten Jahreszeit vermehrt aktiv ist. Vata wird mit Kälte und Trockenheit in Verbindung gebracht, und diese Qualitäten können sich auf unseren Körper auswirken. An nahezu allen wintertypischen Entgleisungen* ist Vata beteiligt.
*Im Ayurveda bezeichnet der Begriff „Entgleisung“ eine Störung oder ein Ungleichgewicht der drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha), das zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen kann. Diese Dosha-Störungen beeinträchtigen die natürlichen Körperfunktionen und können die körperliche und geistige Gesundheit negativ beeinflussen.
Um diesem Ungleichgewicht nun entgegenzuwirken, können wir in unserer Ernährung und unseren Gewohnheiten Wärme und Feuchtigkeit fördern. Denn Ayurveda lehrt uns, dass „Gleiches Gleiches verstärkt“.
Nach diesem Grundprinzip wirken wir immer mit dem Gegensätzlichen entgegen. Beispielsweise ziehst du dir ja auch deine dicken Wollsocken an, wenn du kalte Füße hast, anstatt barfuß durch die Gegend zu spazieren. Richtig? 🙂
Daher : Halte dich warm! Mütze und Schal sind zumindest für alle Vata-(Misch-)-Typen ein absolutes Muss, wenn es kalt und windig wird. Kalt duschen und Eisbaden ist nach Ayurveda auch nicht empfohlen, weil du dein System viel zu sehr belastest, wenn es wieder hochheizen muss. Zudem können Ama (Stoffwechselrückstände) aufgrund des Kälteschocks weniger gut ausgeleidet werden.
Winter-Ernährung nach Ayurveda
Das bedeutet übersetzt, dass wir in der kalten Jahreszeit nach Nahrungsmitteln suchen sollten, die wärmend wie auch nahrhaft, saftig, süß und sauer sind.
Süße und kohlenhydratreiche Lebensmittel sind dabei ebenso gefragt wie stärkende Proteine, da sie uns erden und Wärme spenden. Und da unser Verdaaung im Winter in der Regel stärker ist, dürfen wir auch herzhafter zugreifen. So kommen wir ganz natürlich in den Fluss mit natürlicher Ernährung und geben unserem Körper das, was er jetzt braucht. So kann er mehr Wiederstandskraft in der kalten Jahreszeit entwickeln.
Deshalb solltest du gerade jetzt nicht gegen deinen Appetit ankämpfen. Falls du mit zu vielen Pfunden zu kämpfen hast, bieten sich zu deinem Doshatyp passende Maßnahmen an. Diäten und Hungern ist niemals der Weg. Und erst recht nicht im Winter.
Saisonal und regional ist nicht nur für die Ernährung im Winter die Devise. Doch gerade jetzt solltest du verstärkt auf Wurzelgemüse setzen, da sie uns in der trockenen und kalten Jahreszeit super unterstützen. Ebenso heimische Kohlsorten und wenn du es verträgst und pflanzliche Proteine bevorzugst: heiß-dampfende Dal-Gerichte tun uns besonders gut.
Wertvollen Tipps für die bessere Verdauung von Hülsenfrüchten findest du hier.
WICHTIG:
Bei allen pauschalen Empfehlungen sind individuelle Anforderungen deines Dosha-Typs und etwaigen aktuelle Verschiebungen immer zu berücksichtigen.
Falls du deinen Dosha-Typen noch nicht kennst, kannst du hier deine kostenlose, persönliche Doshatyp-Kurzanalyse anfordern: Dosha-Analyse kostenlos anfordern
Rohkost im Winter?
Rohe Kost ist grundsätzlich schwerer verdaulich und kann zu Blähungen etc. führen, weil sie in ihren physikalischen und psychologischen Eigenschaften kalt und trocken ist. Die Eigenschaften der Elemente nennt man Ayruveda Gunas.
Rohkost kann daher die Verdauung belasten. Pitta-Typen vertragen Rohkost noch am besten und im Sommer, wenn das Pitta-Dosha in der Atmosphäre vorherrscht, ist Rohkost grundsätzlich besser verdaulich als im Winter.
Gemüse und auch Salat haben im rohen Zustand die Eigenschaften kalt und leicht. Beides sind Vata EIgenschaften. Und wenn du dich daran erinnerst, dass Gleiches Gleiches verstärkt, kannst du daraus ableiten, dass du im Winter genau das Gegenteil brauchst.
Bring daher wärmende, feuchte Eintöpfe und Suppen regelmäßig auf deinen Tisch. Machst du dir Sorgen, dass deine Essen dann alle Vitamine und Närhstoffe verliert? Musst du nicht:
Denn es ist ein Mythsos, dass alle Vitamine beim Kochvorgang verloren gehen. Vor allem spielt es eine Rolle, wie gut du die Nahrung verwerten und die Nährstoffe daraus aufnehmen kannst. Wenn du es nicht verdauen kannst, bringt dir die größte Nährstoffbombe nämlich gar nichts. Das heißt: Wenn du dein Gemüse nicht komplett verkochst, bleibt genügend an Vitaminen zurück, die sich dein Körper aus dem zubereiteten Essen ziehen kann. Merk dir daher einfach nur, dass sehr lange Kochzeiten und hohe Temperaturen, besonders bei Verwendung von viel Wasser, mehr Nährstoffe zerstören können als bei schonender Zubereitung mit gringerer Hitze.
Warm und süß zum Frühstück
Ein ayurvedisches Frühstück im Herbst und Winter sollte warm und süß sein.
Statt kaltem Joghurt mit Früchten, bevorzuge warmen Porridge. Wähle das Getreide gemäß deiner Körperkonstitution (Dosha-Typ).
Wenn in deinen Doshas Kapha dominiert und du den Gürtel wieder etwas enger schnallen willst, kannst du dir auch einen warmen, gedünsteten Apfel mit Nelken zubereiten.
Übrigens: Süß bedeutet nicht gleich Zucker!
Die meisten Grundnahrungsmittel wie Hafer, Hirse und Co gelten als süß. Diese Nahrungsmittel fördern die Wärme im Körper und unterstützen dein Vedauungsfeuer.
Keine Lust auf Porridge? Lieber Toast? Darfst du auch – aber bitte zumindest warm 😊 Oder wähle ein einfach ein anderes Frühstück, das wärmend ist und zu deinem Dosha-Typ passt.
Ayurvedische Gewürze im Herbst und Winter
Gewürze spielen eine wichtige Rolle in der ayurvedischen Küche. Nelken und Zimt sind Beispiele für wärmende Gewürze, die uns von innen heraus aufwärmen.
Ebenso heizt Ingwer kräftig ein. Achte jedoch darauf, Ingwer in Maßen zu verwenden, wenn du Vata- oder Pitta-dominant bist, da Ingwer austrocknend wirkt. Das sind Eigenschaften, die deine Körperkonstitution als Pitta, aber auch als Vata ohnehin begleiten. Tagsüber ständig heißen Ingwertee zu trinken, ist für diese Doshatypen ungeeignet, wobei Vata mehr Ingwer verträgt als Pitta. Im Sommer sollte Pitta eher ganz die Finger von extra Ingwer lassen.
Ein besonderes Highlight für die Herbst- und Winterküche ist Safran. Safran harmonisiert, wirkt sattvisch (ausgleichend) und hebt die Stimmung. Perfekt für die kurzen Tage mit wenig Sonne und niederen Temperaturen. Achte allerdings gut auf die Qualität des Safrans – er sollte in warmem Wasser Farbe abgeben. Dies ist ein Zeichen für hohe Qualität.
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