Viele kleine Dinge sind zusammen sehr viel. 

Und vor allem, wenn du es täglich tust! Das ist Grund genug, dir und deinem Bodytempel jeden Morgen liebevolle Zuwendung zu schenken, die dich energetisiert und dein Wohlbefinden fördert. Sie fördert die Entgiftung, gleicht die Doshas aus, was die Grundlage für Gesundheit ist, verbessert die Durchblutung und pflegt die Haut, stärkt dein Immunsystem und fördert geistige Klarheit und Ruhe.

Die hier vorgestellte Morgenroutine mit ayurvedischen Empfehlungen dauert mit allem drum und dran ca. 30 bis 60 Minuten – je nach dem, wie du sie gestaltest. So lässt sie sich auch in ein anspruchsvolles, sehr bewegtes Leben integrieren. Hast du mal weniger Zeit, nimmst du einfach eine kleine Abkürzung, hast an einem anderen Tag dafür wieder mehr Zeit, um dir mehr Zuwendung zu gönnen. Genau so mach ich es auch 🙂

1. Steh auf mit Rückenwind

Die Vata-Phase der ersten Tageshälfte liegt zwischen 2 Uhr und 6 Uhr. Steh daher wenn möglich vor 6 Uhr auf. Du wirst feststellen, dass dich diese belebende und heitere Energie durch deinen Tagen tragen wird. Vorausgesetzt du gehst auch rechtzeitig zu Bett. Jede Minute, die du vor 12 Uhr nachts schläfst, zahlt sich auf dein Regenerationskonto ein und lässt dich umso frischer und erholter am Morgen aus dem Bett kommen.

In diesem Fall mach dir zu liebe besser eine Ausnahme: 

Wenn du an einem Morgen supermüde bist, weil du zu spät schlafen gegangen bist oder dich schwer fühlst, weil du noch schwere Speisen vom Vorabend verdauen musst, dann schenk dir lieber die Zeit am Morgen und nimm dir den Schlaf und die Ruhe, die dein Bodytempel jetzt dringender braucht.

Uns wer es ganz genau nehmen möchten, kann seine Aufstehzeit (gemessen an der Winterzeit) noch an seinen Konstitutionstyp anpassen. Als Vata-Typ wäre für dich zwischen 05:30 und 06:00 Uhr die beste Zeit, als Pitta 05:30 Uhr und als Kapha-Typ ist 04:30 bis 05:30 Uhr.

Wie du jedoch feststellst, ist nach Ayurveda as Aufstehen vor Sonnenaufgang für alle Dosha-Typen vorteilhaft ist, da dies mit der natürlichen Zunahme von Sattva (Reinheit und Klarheit) in der Atmosphäre übereinstimmt und den Körper und Geist auf einen produktiven und harmonischen Tag vorbereitet.

2. Bereite ayurvedischen Champagner zu

Gib 2 Liter Wasser in einen Topf und lasse es 20 Minuten sprudelnd köcheln. (In der Zwischenzeit machst du einfach weiter mit deiner Morgenroutine weiter.) Dann füllst du das Ayurveda-Wasser in eine Thermoskanne und trinkst gleich 2 Gläser davon. Gib etwas Kurkuma hinzu sowie einen Spritzer Zitronensaft (ich gebe ihn direkt in den Mund, soweit in den Rachen wie möglich, damit meine Zähne unberührt bleiben). Du kannst stattdessen auch einen Tropfen ätherisches Zitronenöl (unbedingt zu 100% rein und biologisch) ins Wasser geben.

Warum ist Ayurveda-Wasser so besonders?

Durch das Köcheln wird das Wasser in eine Form umgewandelt, die von den Zellen leichter aufgenommen wird, wodurch sie besser befeuchtet werden. Flaschen- oder Leitungswasser hat diesen Effekt nicht. Deshalb musst du weniger trinken, um dennoch optimal hydriert zu bleiben. Diese Art der Hydration ist besonders wichtig für Slow-Aging, da sie zur Erhaltung der Jugendlichkeit beiträgt. Mein Ayurveda-Ausbilder sagte stets:

„Ayurvedisches Wasser trinken ist bereits die halbe Miete!“

Mehr über Ayurveda-Wasser, dessen Zubereitung, Wirkung und Vorzüge liest du im gleichnamigen Beitrag: Ayurveda-Wasser: Dein Beauty-Guide fürs richtige Trinken

3. Tu, was du tun musst

Entleere Darm und Blase – halte deine körperlichen Bedürfnisse bitte niemals zurück. Auch nicht wegen der Gerüche etc. Sollten diese extrem sein, dann liegt es an einer womöglich unpassenden Ernährung.

In der Ayurveda wird der Zustand des Stuhlgangs als ein wichtiger Indikator für die allgemeine Gesundheit betrachtet. Ein gesunder Stuhlgang ist in der ayurvedischen Lehre ein Zeichen dafür, dass die Verdauung gut funktioniert und dass die Doshas (Vata, Pitta und Kapha) im Gleichgewicht sind.

Ayurveda beschreibt gesunden Stuhlgang als:<

  • Angemessene Konsistenz: Der Stuhl sollte weder zu hart noch zu weich sein.
  • Regelmäßigkeit: Der Stuhlgang sollte regelmäßig erfolgen, idealerweise einmal am Tag.
  • Leichtigkeit: Der Stuhlgang sollte ohne Anstrengung erfolgen.
  • Farbe und Geruch: Ein gesunder Stuhlgang sollte eine normale, mittlere braune Farbe haben und nicht übermäßig stark riechen.

Die anschließende Reinigung mit Wasser ist wichtig für die Hygiene. Solltest du kein BD haben, keine Problem! Es gibt die einfachsten Alternativen, wie z.B. Schläuche, die du ans Waschbecken anschließt und die bis zum WC reichen.

4. Ayurvedische Mundhygiene goals

Starte mit der Löwenatmung (Simhasana Pranayama):

Setze dich bequem hin, atme tief durch die Nase ein und rolle dabei die Augen nach oben. Öffne deinen Mund weit, strecke die Zunge so weit wie möglich heraus und atme kräftig durch den Mund aus, während du ein fauchendes Geräusch machst, wie ein Löwe. Wiederhole diesen Vorgang fünfmal.

Dies hilft, Ama (unverdaute Toxine) und energetische Blockaden aus dem Hals- und Rachenbereich zu lösen und die Kehle zu reinigen. Sie wirkt außerdem reinigend, fördert die Durchblutung und kann helfen, stagnierte Energien zu lösen, was insgesamt zu einer besseren Gesundheit und einem Gefühl von Klarheit beiträgt.

Verwende anschließend einen Zungenschaber, um „Ama“ zu entfernen – das sind Ablagerungen und Giftstoffe, die sich über Nacht auf der Zunge angesammelt haben. Danach nimm etwas „Uschira“ (ayurvedisches schwarzes Sesamöl) oder ein anderes geeignetes Öl* in den Mund und ziehe es etwa 2 Minuten lang von einer Backentasche zur anderen.

Dies wird auch als „Ölziehen“ (Gandusha) bezeichnet und hilft, Bakterien und Toxine aus dem Mundraum zu entfernen, die Mundhygiene zu verbessern und die Verdauungskraft zu unterstützen. Spucke das Öl danach aus (Achtung: Spucke das Öl in den Mülleimer und nicht ins Waschbecken, um Verstopfungen zu vermeiden!).

*Empfehlung nach Ayurveda:

  • Sesamöl wird am häufigsten empfohlen und gilt als universell nützlich für alle Doshas, besonders aber für Vata und Kapha.
  • Kokosöl ist ideal für Pitta-Dominanz oder in heißen Klimazonen, da es eine kühlende Wirkung hat. Ich persönlich ziehe oft mit Kokosöl und gebe Kurkuma hinzu, weil es die Zähne schön weiß macht 🙂
  • Sonnenblumenöl kann verwendet werden, ist jedoch nicht die erste Wahl in der Ayurveda-Praxis.

Welcher Zungenschaber ist der richtige? Die Empfehlung lautet: Kupfer bei Kapha-, Silber bei Pitta- und Gold bei Vata-Dominanz. Die günstigere Edelstahlvariante ist für alle Typen geeignet.

5. Ayurvedische Augenpflege für Adleraugen

Bespritze und spüle die Augen mit kaltem Wasser. Im Winter darf das Wasser auch warm sein. So wird zu viel Kapha (in Form von „Schleim“) aus den Augen gespült, was die Augen reinigt und deiner Sehkraft dient.

Trage 1x wöchentlich ayurvedischen Kajal rund um das Auge auf. Dabei handelt es sich nicht um eine Kosmetik, sondern um eine Augenpaste nach ayurvedischer Rezeptur. Die Augen fangen nach kurzer Zeit an zu tränen. Dies hilft, Verunreinigungen und überschüssige Sekrete aus den Augen zu entfernen, was die Augen reinigt, die Sehkraft unterstützt und die Augen gesund hält.

Augenübung zur Entspannung der Augenmuskulatur und Stärkung der Sehkraft:

Auf meinem YouTube-Kanal habe ich eine Asana für die Augen eingestellt. Sie ist eine  Wohltat für die Augen. Du kannst sie täglich unterstützend praktizieren. Gerade wenn du viel Pitta in deiner Körperkonstitution hast, empfiehlt es sich, deine Sehkraft vorsorglich mit besonderer Aufmerksamkeit zu stärken, weil die Hitze im Körper über die Augen ausgleitet wird und das Augenlicht schwächen kann.

7. Fünf Minuten Gesichts-Yoga

Wer den Effekt des täglichen Gesichtsyogas unterschätzt, verpasst eine ganz natürliche und äußerst wirksame Beautyquelle. Hierzu liest du am besten meinen Beitrag mit Anleitung mit den wichtigsten Basic-Übungen für Gesichtsfitness – klick hier.

Ich mache mein Gesichtsyoga täglich direkt nach dem Aufwachen noch im Bett. Für mich ist das eine ganz wunderbare Routine, um sanfst wach zu werden. Währenddessen lege ich mir zwei Wattepads getränkt mit Rosenwasser auf die Augen. Dies wirkt Fältchen entgegen und pflegt die empfindliche Haut um die Augen und ist einfach Wellness feeling pur!

8. Ab in die Dusche und Selbts-Massage

Öle dich mit ayurvedischem Öl, das zu deinem Doshatyp passt, ein. Siehe auch mein YouTube-Video zur ayurvedischen Selbstanwendung. (In Kürze werde ich noch einen gesonderten Beitrag mit Anleitung dazu veröffentlichen.) Wenn du es auf diese Weise machst, wirkt es entschlackend und regt den Stoffwechsel an.

Alternativ, also wenn du keine Ölmassage machst, kannst du dich mit Garshan-Handschuhen (das sind ayurvedische Seidenhandschuhe mit natürlich angerauter Oberfläche) massieren ODER nach schwedischer Art Trockenbürsten. Ich wechsle ab – liebe jedoch das Trockenbürsten am Morgen. Bin fast süchtig danach 🙂

Danach dusche dich mit warmem Wasser – und spüle auch den Kopf. ENJOY! 

Da ich abends oft noch Sport mache und dann danach noch dusche und mcih einöle, dusche ich nicht jeden Morgen – es ist stets wichtig, die Routine so in dein Leben einzufügen, damit es für dich passt. Harmonie über allem …

Wusstest du Folgendes über das kalte Duschen?

Im Ayurveda werden eiskalte Duschen und Wechselduschen nicht empfohlen. Der Grund dafür ist, dass sie den Abtransport von Ama (unverdaute Giftstoffe), die durch die Selbstmassage gelöst wurden, nicht unterstützen. Stattdessen kann die plötzliche Kälte dazu führen, dass sich diese Toxine wieder im Körper absetzen, anstatt ausgeleitet zu werden. Deshalb wird im Ayurveda warmes Wasser bevorzugt, um den Reinigungsprozess zu fördern und den Fluss von Giftstoffen aus dem Körper zu unterstützen.

9. Zehn bis 20 Minuten Bewegung und Meditation

Du kannst deine  Bewegungsroutine natürlich auch vor dem Duschen machen. Es spricht jedoch auch nichts dagegen, die Übungen danach durchzuführen. Da du dabei ohnehin nicht zu sehr schwitzen solltest. Es sollte sich lediglich ein leichter Schweißfilm bilden. Im Ayurveda heißt es, dass wer zu stark durch Sport schwitzt, sein Prana, die Lebensenergie, in einer Pfütze verschüttet.

Morgens mache ich etwas Yoga und/oder die 5 Tibeter oder ein kleines Workout – je nachdem, wie viel Zeit ich habe. Manchmal integriere ich auch Pranayama, Atemübungen, insbesondere die Wechselatmung und Nauli. Diese Übungen sind hervorragend für den Bauch, den Magen und die Verdauung.

Meine abschließende Meditation ist meistens eine kurze Energiearbeit – jedoch variiert dies, je nach Tag. Nicht jeder Tag ist gleich und ich habe nicht immer gleich viel Zeit. Dennoch versuche ich stets, so früh wie möglich aufzustehen, denn erstens trainieren wie darüber unser Bewusstsein und zweitens:

Wie man in den Morgen startet, bestimmt den ganzen Tag. Es ist unglaublich wertvoll!

Du willst …

… Slow & Happy-Aging oder einfach nur mehr Balance und Energie in dein Leben bringen?