Warum Nahrunsgmittel zusammenpassen sollten

In Ayurveda dreht sich alles um das Gleichgewicht. Eine der grundlegenden Prinzipien dieses ganzheitlichen Gesundheitssystems ist, Nahrungsmittel so miteinander zu kombinieren, dass sie die Verdauung fördern, anstatt zu stören. Denn Ayurveda lehrt uns, dass nicht nur die Art der Lebensmittel, die wir essen, sondern auch die Art und Weise, wie wir sie kombinieren, einen erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben kann. 

In der ayurvedischen Ernährung und Medizin wird viel Wert auf die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln gelegt. Dies liegt an der grundlegenden Annahme des Ayurveda, dass die individuelle Konstitution (Prakriti) und das aktuelle Gleichgewicht der Doshas (Vata, Pitta, und Kapha) in einer Person berücksichtigt werden müssen, damit es ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden fördert.

Die Verträglichkeit von Nahrngsmitteln und deren Verdaulichlkeit ist auch wichtig für erfolgreichen Anti-Aging. Denn wenn wir nicht richtig verdauen (können), bleibt Ama und Schlacken zurück, die unsere Alterungsprozesse beschleunigen, unsere Vitalität und unsere Schönheit angreifen. Was Ama und Schlacken sind, erfährst du hier.

Auch Ojas, unser inneres Leuchten, wird als die feinste Essenz von Nahrung und Verdauung beschrieben und ist entscheidend für körperliche und geistige Vitalität. Lese mehr dazu in Ojas so nährst du dein jugendliches Leuchten

Nahrungsmittel, die nicht gut zusammenpassen oder sich gegenseitig stören, werden als „Virya-Virya Avarodhak“ bezeichnet, was bedeutet, dass sie die Wirkung oder das Potenzial eines anderen Nahrungsmittels beeinträchtigen können. Hier sind einige Gründe, warum verschiedene Nahrungsmittel aus ayurvedischer Sicht miteinander unverträgliche Auswirkungen auf dich haben können:

Die wichtigsten Blickwinkel auf unverträgliche Nahrungsmittel-Kombis

1. Nahrungsmittel im Dosha-Ungleichgewicht

Nahrungsmittel haben unterschiedliche Geschmacksrichtungen und thermische Eigenschaften, die entweder die Doshas erhöhen oder ausgleichen können. Zum Beispiel kann das Essen von scharfen, würzigen Lebensmitteln (Pitta-Eigenschaften) zusammen mit sauren Lebensmitteln (ebenfalls Pitta-Eigenschaften) zu einem übermäßigen Anstieg von Pitta im Körper führen und Verdauungsstörungen verursachen.

Oft wird Zitrone Seisen zugegeben. Wenn die Speisen Pittafeuer haben und z.B. scharf sind, wäre gerade für Pitta-Leute Limette Limette die bessere Wahl, da Limette Pitta nicht erhöht.

2. Unterschiedlich lange Verdauungszeiten

Einige Lebensmittel benötigen länger zur Verdauung als andere. Wenn du Lebensmittel mit unterschiedlichen Verdauungszeiten kombinierst, kann dies zu einer unzureichenden Verdauung führen. Zum Beispiel benötigen rohe Lebensmittel länger zur Verdauung als gekochte Lebensmittel. Und so kann es zu Verdauungsproblemen führen, wenn du Rohes und Gekochtes zusammen in einer Mahlzeit ist.

Daraus resultiert auch das No-Go zu schnell nach einer Mahlzeit erneut zu essen. Leuchtet ein, ja?

3. Gegensätzliche Geschmacksrichtungen

Im Ayurveda gibt es sechs Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter, scharf und herb. Die Kombination von entgegengesetzten Geschmacksrichtungen kann in bestimmten Kombinationen die Verdauung stören. Zum Beispiel, süße Lebensmittel und saure Lebensmittel sind entgegengesetzte Geschmacksrichtungen und sollten vermieden werden.

Zum Beispiel vertragen sich auch saure Früchte mit süßen Früchten im bunten Obstsalat nicht. Saure Früchte sollten grundsätzlich vor den süßen gegessen werden.

4. Störende Wirkungen von Nahrungsmitteln

Einige Lebensmittel haben spezielle Wirkungen auf den Körper, die mit anderen Nahrungsmitteln in Konflikt geraten können. Zum Beispiel können Bananen und Milch in Kombination zu Verdauungsproblemen führen, da sie unterschiedliche chemische Eigenschaften haben. Diese Tatsache wird gerade in unserer westlichen Ernährungsweise und bei Food-Influencern völlig außer Acht gelassen.

Fast noch unpassender sind Beeren und Früchte generell mit Milchprodukten. Erst heute ist mir ein Rezept für einen antientzündlichen Smoothie untergekommen, darin wurden gefrorene Tiefkühlbeeren mit Joghurt und Milch püriert. Die einzelnen Zutaten mögen sicherlich antientzündliche Eigenschaften haben, doch in der Kombination legt ein solcher Smoothie die Verdaaung eher lahm, was dann widerrum Ama und Magenprobleme etc. erzeugen kann.

Die wichtigsten Unverträglichkeiten aus dieser Kategorie habe ich dir im nächsten Teil aufgelistet:

Diese Lebensmittel solltest du nicht zusammen essen

In Textform mit ein paar Ergänzungen hier noch die ganze Liste, mit den wichtigsten unverträglichen Kombinationen:

  • Eier nicht mit Milch, Joghurt, Käse, Obst, Kartoffeln und Melonen
  • Milch nicht mit Bananen, Fisch, Fleisch, Joghurt, saurem Obst, Hefe, Brot und Kitchari (Mung-Dal mit Basmatireis)
  • Joghurt nicht mit Milch, saurem Obst, Melonen, Bananen, Mango, heißen Getränken, Käse, Fisch, Fleisch und Stärke
  • Stärke nicht mit Bananen, Eier, Milch und Datteln
  • Mais nicht mit Datteln, Rosinen und Banane
  • Zitronen nicht mit Joghurt, Milch, Gurken und Tomate
  • Nachtschattengewächse (Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Auberginen) nicht mit Milch, Joghurt, Melonen und Gurke
  • Melonen immer allein essen (insbesondere nicht Getreide, Stärke, Frittiertem und Käse
  • Honig (nie erhitzen!) niemals mit Ghee (und streng genommen auch nicht mit Getreide)
  • Tierische nicht mit pflanzlichen Eiweißen kombinieren sowie verschiedene Eiweißgruppen einer untereinander aus einer „Gattung“ vertragen sich ebenfalls nicht (also z.B. Käse und Fleisch oder Linsen und Kichererbsen).
  • Achtung also bei Shakes und Obstsalaten mit zu viel Früchten. Und Smoothis funktionieren gut, wenn die Zugaben lt. der Liste harmonieren.

Was ist, wenn ich die aufgeführten Kombis gut vertrage?

Das Agni ist das Verdauungsfeuer im Körper und seine Stärke variiert von Person zu Person. Wenn unpassende Nahrungsmitteln miteinander kombiniert werden, die das Agni in unterschiedlicher Weise beeinflussen, dann kann es die Verdauung stören. Trotzdem ist es so, dass nicht alle Menschen auf die gleiche Weise auf die Kombination von Lebensmitteln reagieren. Menschen mit einer starken und robusten Verdauung haben damit weniger merkliche Probleme als solche, deren Verdauung sensibel und schwach ist.

Dennoch gilt die Empfehlung, diese Ernährungsprinzipien einzuhalten, weil die dazu beitragen können, Verdauungsbeschwerden zu minimieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

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