Zyklusharmonie durch angepasste Ernährung und Lebensstil 

In der Ayurveda sieht man den Menstruationszyklus als einen Spiegel deiner inneren Balance. Jede Phase deines Zyklus ist verbunden mit einem bestimmten Dosha, das besondere körperliche und emotionale Zustände mit sich bringt. Indem du deine Ernährung diesen Dosha-Phasen anpasst, kannst du nicht nur dein körperliches Wohlbefinden steigern, sondern auch hormonelle Schwankungen besser ausbalancieren.

Diese Einteilung hilft dabei, Ernährungs- und Lebensstil-Empfehlungen zu geben, die harmonisch auf die jeweilige Phase des Zyklus abgestimmt sind. Ich gebe dir hier eine kurze Übersicht über die Dosha-Phasen im Menstruationszyklus und entsprechende ayurvedische Empfehlungen.

Falls du dich fragen solltest, wie das mit deiner Ernährungs nach deinem Dosha-Typ zusammenpassen soll, findest du im Anschluss ein paar Überlegungen und Tipps dazu.

Falls dir die Doshas im Ayurveda noch vollkommen unbekannt sind, kannst du im Beitrag Die drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha mehr erfahren.

Das empfiehlt Ayurveda während deiner Periode

1. Vata-Phase (Menstruation)

Die Tage der Menstruation sind geprägt vom Vata-Dosha. Die wichtigsten Empfehlungen lauten:

Vermeide kalte und trockene Nahrungsmittel, da sie Vata erhöhen.

Bevorzuge warme, gekochte und leicht verdauliche Mahlzeiten wie Suppen, Eintöpfe und gedünstetes Gemüse.

Gewürze wie Ingwer, Kreuzkümmel und Fenchel können die Verdauung unterstützen und helfen, das Vata-Dosha auszugleichen.

Achte darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, vorzugsweise warmes Wasser oder Kräutertees.

Hinweis:

Vielleicht neigst du während der Periode auch zu einer sehr schnellen Verdauung bis hin zu losem Stuhl und Durchfall. Es ist zwar so, dass beides häufig mit einer Erhöhung des Pitta-Doshas in Verbindung gebracht wird, weil Pitta zu einer erhöhten Darmaktivität führen kann. Allerdings kann Durchfall auch ein Zeichen für ein erhöhtes Vata-Dosha sein, insbesondere wenn es mit Symptomen wie Gasbildung, Blähungen und allgemeiner Unruhe einhergeht. Vata beeinflusst die Bewegung und Aktivität im Körper, und wenn es unausgeglichen ist, kann es zu einer übermäßigen Bewegung im Verdauungstrakt führen, was eben Durchfall zur Folge haben kann.

In diesem Fall, wenn du während deiner Periode Durchfall hast, könnte sowohl Vata als auch Pitta unausgeglichen sein. Hier kann es daher ratsam sein, scharfe und erhitzende gewürze zu meiden. Denn obwohl Gewürze wie Ingwer und Kreuzkümmel generell gut sind, um Vata auszugleichen, können sie, wenn sie zu scharf sind, Pitta erhöhen und Durchfall verschlimmern.

Versuche, diese Gewürze in milderer Form zu verwenden oder setze stattdessen auf kühlende Gewürze wie Koriander und Kardamom, die sowohl Vata als auch Pitta beruhigen.

Ebenso kann das ayurvedische Heilkraut Triphala uunterstützen, weil es Vata wie Pitta ausgleicht und bei regelmäßiger Einnahme vor dem Schlafengehen das Wohlbefinden des Darms unterstützen kann.

Tipp:

Lies auch Ayurveda und Menstruation: Was dir jetzt gut tut 

 

2. Kapha-Phase (Follikuläre Phase)

Nach der Menstruation bis zum Eisprung herrscht das Kapha-Dosha vor. Die Empfehlungen hierfür sind:

Integriere leichtere Lebensmittel in deine Ernährung, um Kapha nicht weiter zu erhöhen.

Bevorzuge warme und würzige Speisen, um den Stoffwechsel anzuregen.

Reduziere den Konsum von zu süßen, zu salzigen oder zu schweren Speisen.

Bewegung ist besonders in dieser Phase wichtig, um Kapha auszugleichen.

 

3. Pitta-Phase (Lutealphase)

Pitta regiert nach dem Eisprung bis zum Beginn der Menstruation. Wenn keine Symptome vorliegen, die eine individuelle Anpassung erfordern (gleiches gilt auch für die Empehlungen der vorausgehenden Phasen) halte dich daran:

Vermeide scharfe, saure und sehr heiße Speisen, die Pitta erhöhen könnten.

Konzentriere dich auf kühlende und nährende Nahrungsmittel wie frisches Gemüse und Früchte.

Geeignete Gewürze sind Koriander, Kardamom und Safran, die helfen, Pitta zu kühlen.

Sorge für ausreichend Entspannung und vermeide übermäßigen Stress, der Pitta anheizen kann.

Was tun, wenn die Empfehlungen deinem Dosha-Typ widersprechen?

Es ist ja grundsätzlich so, dass wir uns zwar stets an unserer Grundkonstitution (Prakruti) ausrichten sollten, dennoch sind wir ja seltenst in Balance, weil wir ständig Einflüssen ausgesetzt sind. Wenn Imbalancen weder kurzfristig noch schwach sind, ist es ohnehin angesagt, auf Anpassungen hinsichtlich des Vrikrutis, also der aktuellen Imbalance vorzunehmen.

(Sollte ich gerade chinesisch sprechen, dann lies gerne hier weiter, um ein Grundverständnis dafür zu entwickeln: Wie du deinen Doshatyp im Alltag umsetzt)

Ebenso verhält es sich mit den Tipps bezüglich der Anpassungen an die Zyklusphasen. Hier sind ein paar Tipps, wie du diese Empfehlungen vereinfachen und eventuelle Widersprüche ausgleichen kannst:

1. Verstehe deine Grundkonstitution

Zuerst ist es wichtig zu wissen, welcher Dosha-Typ du hauptsächlich bist – Vata, Pitta oder Kapha. Diese Kenntnis hilft dir, deine allgemeine Ernährung zu planen. Wenn du deinen Haupt-Dosha-Typ kennst, kannst du Lebensmittel wählen, die in der Regel förderlich für deinen Typ sind.

Du kennst deinen Dosha-Typ noch nicht? Eine persönliche, kostenlose Dosha-Kursanalyse kannst du hier bei mir anfordern.

2. Betrachte den aktuellen Zustand deines Dosha

Das ist das, was ich bereits eingangs in diesem Abschnitt erklärt habe: Neben deiner Grundkonstitution (Prakriti) solltest du auch deinen aktuellen Zustand (Vikriti) berücksichtigen. Dieser kann sich von deiner Grundkonstitution unterscheiden, vor allem wenn ein Ungleichgewicht vorliegt. Und manchmal kann es eben notwendig sein, temporär die Ernährung anzupassen, um ein bestehendes Ungleichgewicht zu korrigieren.

3. Anpassungen während des Zyklus

Während des Menstruationszyklus kann es hilfreich sein, leichte Anpassungen vorzunehmen, die den spezifischen Dosha-Phasen entsprechen.

Befolge die Tipps während der Menstruationsphase (Vata), um Symptome wie Krämpfe und Unwohlsein zu lindern.

Leichte und stimulierende Lebensmittel können in der follikuläre Phase (Kapha) vorteilhaft sein, selbst für diejenigen, die normalerweise eine Kapha-balancierende Diät benötigen.

Und kühlende Lebensmittel während der Lutealphase (Pitta) können helfen, die Hitze und mögliche Reizbarkeit zu mildern.

4. Saisonale Anpassungen

Berücksichtige auch die Jahreszeit, die ebenfalls Einfluss auf das Dosha-Gleichgewicht hat. Zum Beispiel kann eine Pitta-reduzierende Diät im Sommer für die meisten Menschen vorteilhaft sein, unabhängig von ihrem Haupt-Dosha.

5. Flexibilität und moderates Vorgehen

Es ist nicht nötig, strikt jedem Rat zu folgen. Ayurveda empfiehlt eine flexible Herangehensweise, bei der das eigene Wohlbefinden im Vordergrund stehen. Höre auf deinen Körper und passe die Empfehlungen so an, dass sie sich für dich gut anfühlen.

6. Konsultation mit einem Experten

Wenn du unsicher bist, wie du die Empfehlungen am besten umsetzen kannst, kann eine Beratung mit einem qualifizierten Ayurveda-Praktiker oder Ayurveda Lifestyle Consultant sehr hilfreich sein. Sie können eine individuell abgestimmte Beratung bieten, die deine persönlichen Bedürfnisse, deine Konstitution und deinen Lebensstil berücksichtigen.

Indem du diese Tipps befolgst, kannst du Verwirrung vermeiden und eine Ernährung finden, die sowohl deinen Dosha-Typ als auch die spezifischen Anforderungen deines Menstruationszyklus unterstützt. Ayurveda ist Human Design immer auch dein persönliches Experiment. Du musst selbst herausfinden, wie es für dich funktioniert. Wenn du Hilfe dabei benötigst, schau gerne in meinen Beratungsprogrammen vorbei.

Disclaimer: Die Inhalte auf dieser Website, einschließlich aller Artikel, Grafiken und Informationen, dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind nicht als medizinischer Rat gedacht und sollten nicht als Ersatz für professionelle Diagnosen, Behandlung oder Beratung betrachtet werden. Konsultiere immer einen qualifizierten Gesundheitsdienstleister, bevor du mit einer neuen Behandlung beginnst, Änderungen an deiner Gesundheitsroutine vornimmst oder wenn du Fragen zu einer medizinischen Bedingung hast. Die Nutzung der Informationen auf dieser Website erfolgt auf dein eigenes Risiko.

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